Diagramm, das die Verwendung eines VibraCork-Pads in einer Wand- Deckenverbindung zeigt, mit einem Diagramm, das die Schalldämmeigenschaften und die relevanten technischen Daten veranschaulicht.
Schwingungsisolierung, Federelement, Masse Feder System, Elastomerlager, Maschinenlagerung, Punktlagerung Deckenlager
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Schallschutz im Holzbau, Wandlager, Deckenlager, nachhaltige Bauakustik
Nachhaltiger Schallschutz im Holzbau

Wand- und Deckenlager im Holzbau

Schwingungstechnisch definierte Zwischenlagen für tragende Anschlüsse

Wann Wand- und Deckenlager schwingungstechnisch relevant werden

Wand- und Deckenlager sind schwingungstechnisch wirksame Zwischenlagen, die eingesetzt werden, um Körperschallübertragungen über tragende Bauteilanschlüsse zu reduzieren. Sie werden insbesondere dann erforderlich, wenn vertikale oder seitliche Übertragungswege maßgeblich zur Schallweiterleitung beitragen und mit rein bauakustischen Maßnahmen nicht ausreichend kontrolliert werden können.

Übertragungsmechanismen an Wand- und Deckenanschlüssen

In modernen Holz- und Massivbaukonstruktionen wird die Schallübertragung häufig unterschätzt, die nicht über Deckenflächen, sondern über tragende Wände und Anschlüsse erfolgt. Besonders in mehrgeschossigen Gebäuden breiten sich Trittschallanregungen aus oberen Geschossen entlang dieser tragenden Strukturen aus, selbst dann, wenn horizontale Entkopplungen planerisch korrekt umgesetzt wurden.

Entscheidend ist dabei weniger die handwerkliche Ausführung als das mechanische Verhalten der eingesetzten Zwischenlage. Materialwahl und Kennwertdefinition bestimmen, ob eine Anschlussstelle schwingungstechnisch wirksam ist oder lediglich eine begrenzte Druckelastizität aufweist.

Grenzen klassischer Entkopplungsstreifen unter tragenden Wänden

Viele etablierte Streifenmaterialien besitzen zwar eine gewisse Druckelastizität, wurden jedoch nicht gezielt für schwingungstechnische Anwendungen unter tragenden Wänden entwickelt. Daraus ergeben sich zwei typische Einschränkungen:

  1. Die akustische Wirksamkeit setzt häufig erst bei Frequenzen ein, die im realen Gebäudebetrieb kaum auftreten.
  2. Die mechanischen Kennwerte sind nur grob oder gar nicht dynamisch definiert, wodurch eine belastbare Prognose des Verhaltens nicht möglich ist.

Für eine schwingungstechnische Bewertung sind solche Materialien daher nur eingeschränkt geeignet.

Werkstoffkonzept VIBRACORQ WD

Eigenfrequenz als zentrales Bewertungskriterium

Die Werkstoffgruppe der VIBRACORQ-WD-Lager basiert auf einem Verbund aus Kork und Recycling-Gummi. Ziel der Entwicklung war es, Wand- und Deckenanschlüsse mechanisch eindeutig beschreibbar und berechenbar zu machen.

Die natürliche Zellstruktur des Korks ermöglicht eine elastische Verformung mit stabiler Rückstellung. Der Elastomeranteil stabilisiert das Materialverhalten über den relevanten Belastungsbereich. Dadurch ergeben sich statische und dynamische Kennwerte, die im schwingungstechnisch relevanten Frequenzbereich vergleichsweise gut modellierbar sind.

zur Produklösung: >> VIBRACORQ-WD

Eine zentrale Rolle spielt die Eigenfrequenz des Lagers. Abhängig von Dicke und Druckspannung liegt sie typischerweise zwischen:

  • ca. 21 Hz bei 10 mm Materialdicke
  • ca. 26 Hz bei 5 mm Materialdicke

Diese Werte sind datenblattbasiert dokumentiert und bilden die Grundlage für die schwingungstechnische Bewertung.

 

Einordnung typischer Bauwerksanregungen

Erregerfrequenz

Verhältnis zu f₀

Bewertung

40 Hz

ca. 1,5–2 × f₀

Beginn deutlicher Entkopplung

50 Hz

ca. 2–2,5 × f₀

hohe Wirksamkeit

63 Hz

ca. 2,5–3 × f₀

stark entkoppelnder Bereich

Auf Basis eines linearen Einmassenschwinger-Modells ergeben sich modellabhängige Einfügungsdämpfungen von etwa:

  • 8 dB bei 40 Hz
  • 12–13 dB bei 50 Hz
  • bis zu 17 dB bei 63 Hz

Diese Werte sind keine Prüfstandsmessungen, sondern rechnerische Ableitungen aus dokumentierten Materialparametern. Sie zeigen jedoch, dass das Lager bei realistischen Bauwerksanregungen oberhalb seiner Eigenfrequenz arbeitet und dort eine relevante Minderung der Übertragung ermöglicht.

Planerischer Nutzen schwingungstechnisch definierter Wand- und Deckenlager

Der Nutzen des Materials ergibt sich nicht aus einem einzelnen Kennwert, sondern aus der Kombination nachvollziehbarer mechanischer Eigenschaften. Dadurch lässt sich das Verhalten sowohl im statischen als auch im dynamischen Bereich prognostizieren.

Dies unterscheidet den Werkstoff von Materialien mit unscharf definierten Parametern oder stark streuender dynamischer Steifigkeit.

Einbauprinzipien elastischer Zwischenlagen an tragenden Anschlüssen

Der Einbau erfolgt nach klassischen Grundsätzen elastischer Zwischenlagen:

  • ebene Auflageflächen
  • stumpfes Stoßen der Streifen
  • definierter seitlicher Versatz zur späteren Putzkante
  • Sicherung der Stoßstellen

Die Montage entspricht den dokumentierten Montagehinweisen und erfordert keine speziellen Werkzeuge.

Dies unterscheidet den Werkstoff von Materialien mit unscharf definierten Parametern oder stark streuender dynamischer Steifigkeit.

Dauerstandverhalten und Langzeitstabilität

Für das Dauerstandverhalten liegen dokumentierte Kennlinien vor, die eine geringe progressive Verformung unter Langzeitlast zeigen. Dieser Aspekt ist entscheidend, da übermäßige Verdichtung oder unkontrolliertes Nachgeben zu Schallbrücken führen kann.

Ein definierter und geprüfter Werkstoff reduziert dieses Risiko erheblich.

Materialherkunft und Nachhaltigkeit

Kork ist ein nachwachsender Rohstoff mit stabiler Zellstruktur und günstigen elastischen Eigenschaften. In Kombination mit dem Recycling-Anteil entsteht ein Werkstoff mit reduziertem fossilem Anteil, ohne die technischen Anforderungen zu kompromittieren. Herkunft und Zusammensetzung sind dokumentiert und nachvollziehbar.

Technische Kerneigenschaften im Überblick

  • dokumentierte statische und dynamische E-Module

  • definierte Eigenfrequenzen (last- und dickenabhängig)

  • geringes Dauerstandmaß

  • elastisches Rückstellverhalten

  • bauteilkompatible Abmessungen

Häufige fachliche Fragestellungen zu Wand- und Deckenlagern [FAQ]

Was ist ein Deckenlager bzw. ein Wand- und Deckenlager?

Ein Wand- Deckenlager-Lager ist eine elastische Zwischenlage unter tragenden Anschlüssen, die Körperschallübertragungen über Wände und Decken reduzieren soll. Entscheidend sind dabei definierte statische und dynamische Kennwerte, damit das Verhalten schwingungstechnisch bewertbar ist.

Weil Körperschall sich nicht nur über Decken, sondern häufig über tragende Wände und seitliche Anschlussdetails ausbreitet. Diese vertikalen und seitlichen Übertragungswege können akustisch dominierend sein, auch wenn die Decke selbst korrekt entkoppelt ist.

Eine relevante Entkopplungswirkung setzt ein, wenn die Anregungsfrequenz oberhalb der Eigenfrequenz des Lagers liegt. Im beschriebenen Anwendungsbereich beginnt die deutliche Entkopplung typischerweise ab etwa dem 1,5- bis 2-fachen der Eigenfrequenz.

Weil nur mit dokumentierten statischen und dynamischen Kennwerten das Verhalten des Lagers im realen Bauwerksbetrieb prognostiziert werden kann. Materialien ohne definierte dynamische Parameter erlauben keine belastbare schwingungstechnische Bewertung und bergen das Risiko unzureichender Wirksamkeit.

Einordnung und planerische Bewertung

Das VIBRACORQ-WD-Lager ist eine technisch nachvollziehbare, dauerhaft elastische Zwischenlage, die sich für akustisch sensible Anschlussdetails eignet. Seine Wirksamkeit kann bereits in der Planung auf Grundlage dokumentierter Kennwerte bewertet werden. Damit entsteht eine realistische und belastbare Grundlage für die schwingungstechnische Trennung von Wand- und Deckenelementen, ohne Versprechen jenseits des technisch Belegbaren.

Weiterführende Informationen:

>> Vibwood-Planungshilfen

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