


Schwingungstechnisch definierte Zwischenlagen für tragende Anschlüsse
Wand- und Deckenlager sind schwingungstechnisch wirksame Zwischenlagen, die eingesetzt werden, um Körperschallübertragungen über tragende Bauteilanschlüsse zu reduzieren. Sie werden insbesondere dann erforderlich, wenn vertikale oder seitliche Übertragungswege maßgeblich zur Schallweiterleitung beitragen und mit rein bauakustischen Maßnahmen nicht ausreichend kontrolliert werden können.
In modernen Holz- und Massivbaukonstruktionen wird die Schallübertragung häufig unterschätzt, die nicht über Deckenflächen, sondern über tragende Wände und Anschlüsse erfolgt. Besonders in mehrgeschossigen Gebäuden breiten sich Trittschallanregungen aus oberen Geschossen entlang dieser tragenden Strukturen aus, selbst dann, wenn horizontale Entkopplungen planerisch korrekt umgesetzt wurden.
Entscheidend ist dabei weniger die handwerkliche Ausführung als das mechanische Verhalten der eingesetzten Zwischenlage. Materialwahl und Kennwertdefinition bestimmen, ob eine Anschlussstelle schwingungstechnisch wirksam ist oder lediglich eine begrenzte Druckelastizität aufweist.
Viele etablierte Streifenmaterialien besitzen zwar eine gewisse Druckelastizität, wurden jedoch nicht gezielt für schwingungstechnische Anwendungen unter tragenden Wänden entwickelt. Daraus ergeben sich zwei typische Einschränkungen:
Für eine schwingungstechnische Bewertung sind solche Materialien daher nur eingeschränkt geeignet.
Die Werkstoffgruppe der VIBRACORQ-WD-Lager basiert auf einem Verbund aus Kork und Recycling-Gummi. Ziel der Entwicklung war es, Wand- und Deckenanschlüsse mechanisch eindeutig beschreibbar und berechenbar zu machen.
Die natürliche Zellstruktur des Korks ermöglicht eine elastische Verformung mit stabiler Rückstellung. Der Elastomeranteil stabilisiert das Materialverhalten über den relevanten Belastungsbereich. Dadurch ergeben sich statische und dynamische Kennwerte, die im schwingungstechnisch relevanten Frequenzbereich vergleichsweise gut modellierbar sind.
zur Produklösung: >> VIBRACORQ-WD
Eine zentrale Rolle spielt die Eigenfrequenz des Lagers. Abhängig von Dicke und Druckspannung liegt sie typischerweise zwischen:
Diese Werte sind datenblattbasiert dokumentiert und bilden die Grundlage für die schwingungstechnische Bewertung.
Erregerfrequenz | Verhältnis zu f₀ | Bewertung |
40 Hz | ca. 1,5–2 × f₀ | Beginn deutlicher Entkopplung |
50 Hz | ca. 2–2,5 × f₀ | hohe Wirksamkeit |
63 Hz | ca. 2,5–3 × f₀ | stark entkoppelnder Bereich |
Auf Basis eines linearen Einmassenschwinger-Modells ergeben sich modellabhängige Einfügungsdämpfungen von etwa:
Diese Werte sind keine Prüfstandsmessungen, sondern rechnerische Ableitungen aus dokumentierten Materialparametern. Sie zeigen jedoch, dass das Lager bei realistischen Bauwerksanregungen oberhalb seiner Eigenfrequenz arbeitet und dort eine relevante Minderung der Übertragung ermöglicht.
Der Nutzen des Materials ergibt sich nicht aus einem einzelnen Kennwert, sondern aus der Kombination nachvollziehbarer mechanischer Eigenschaften. Dadurch lässt sich das Verhalten sowohl im statischen als auch im dynamischen Bereich prognostizieren.
Dies unterscheidet den Werkstoff von Materialien mit unscharf definierten Parametern oder stark streuender dynamischer Steifigkeit.
Der Einbau erfolgt nach klassischen Grundsätzen elastischer Zwischenlagen:
Die Montage entspricht den dokumentierten Montagehinweisen und erfordert keine speziellen Werkzeuge.
Dies unterscheidet den Werkstoff von Materialien mit unscharf definierten Parametern oder stark streuender dynamischer Steifigkeit.
Für das Dauerstandverhalten liegen dokumentierte Kennlinien vor, die eine geringe progressive Verformung unter Langzeitlast zeigen. Dieser Aspekt ist entscheidend, da übermäßige Verdichtung oder unkontrolliertes Nachgeben zu Schallbrücken führen kann.
Ein definierter und geprüfter Werkstoff reduziert dieses Risiko erheblich.
Kork ist ein nachwachsender Rohstoff mit stabiler Zellstruktur und günstigen elastischen Eigenschaften. In Kombination mit dem Recycling-Anteil entsteht ein Werkstoff mit reduziertem fossilem Anteil, ohne die technischen Anforderungen zu kompromittieren. Herkunft und Zusammensetzung sind dokumentiert und nachvollziehbar.
dokumentierte statische und dynamische E-Module
definierte Eigenfrequenzen (last- und dickenabhängig)
geringes Dauerstandmaß
elastisches Rückstellverhalten
bauteilkompatible Abmessungen
Ein Wand- Deckenlager-Lager ist eine elastische Zwischenlage unter tragenden Anschlüssen, die Körperschallübertragungen über Wände und Decken reduzieren soll. Entscheidend sind dabei definierte statische und dynamische Kennwerte, damit das Verhalten schwingungstechnisch bewertbar ist.
Weil Körperschall sich nicht nur über Decken, sondern häufig über tragende Wände und seitliche Anschlussdetails ausbreitet. Diese vertikalen und seitlichen Übertragungswege können akustisch dominierend sein, auch wenn die Decke selbst korrekt entkoppelt ist.
Eine relevante Entkopplungswirkung setzt ein, wenn die Anregungsfrequenz oberhalb der Eigenfrequenz des Lagers liegt. Im beschriebenen Anwendungsbereich beginnt die deutliche Entkopplung typischerweise ab etwa dem 1,5- bis 2-fachen der Eigenfrequenz.
Weil nur mit dokumentierten statischen und dynamischen Kennwerten das Verhalten des Lagers im realen Bauwerksbetrieb prognostiziert werden kann. Materialien ohne definierte dynamische Parameter erlauben keine belastbare schwingungstechnische Bewertung und bergen das Risiko unzureichender Wirksamkeit.
Das VIBRACORQ-WD-Lager ist eine technisch nachvollziehbare, dauerhaft elastische Zwischenlage, die sich für akustisch sensible Anschlussdetails eignet. Seine Wirksamkeit kann bereits in der Planung auf Grundlage dokumentierter Kennwerte bewertet werden. Damit entsteht eine realistische und belastbare Grundlage für die schwingungstechnische Trennung von Wand- und Deckenelementen, ohne Versprechen jenseits des technisch Belegbaren.
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