Nachhaltiger Schallschutz im Holzbau – ein Zielkonflikt der lösbar ist

Der moderne Holzbau wird für seine Nachhaltigkeit, Flexibilität und architektonische Freiheit zunehmend geschätzt und findet breite Anwendung in der Bauindustrie. Trotz dieser positiven Eigenschaften stellt die inhärente Leichtigkeit der Holzkonstruktionen erhebliche akustische Herausforderungen dar.

Im Gegensatz zu massiven Bauweisen breitet sich Schall in Holztragwerken schneller aus, und tieffrequente Schwingungen, wie sie beispielsweise durch Trittschall entstehen, werden nur unzureichend gedämpft. Dies erfordert einen spezialisierten Ansatz in der akustischen Planung und Ausführung.

Oft besteht die Annahme, dass effektiver Schallschutz im Holzbau zwangsläufig zu Lasten der Nachhaltigkeit geht. Dieses Beitrag widerlegt diese Fehlannahme und zeigt auf, wie durch den gezielten Einsatz innovativer Korkprodukte, insbesondere der VIBRACORQ-Serie, Schallschutz und nachhaltige Bauweise im Holzbau in perfekter Symbiose funktionieren.

Es wird dargelegt, dass nachhaltiger Schallschutz im Holzbau kein Widerspruch sind, sondern im Holzbau in Verbindung mit Korkprodukten wunderbar ineinandergreifen.

1. Akustische Herausforderungen im Holzbau

Die geringe Masse und hohe Resonanzfreudigkeit von Holzkonstruktionen führen zu spezifischen akustischen Problemen, die eine sorgfältige Planung und innovative Lösungen erfordern.

1.1 Fehlende Masse und Dämpfung

Leichte Holzkonstruktionen weisen naturgemäß eine geringe flächenbezogene Masse auf, was sie in der Schalldämmung, insbesondere bei der Absorption tiefer Frequenzen wie dem Trittschall, weniger effektiv macht. Tieffrequenter Trittschall, verursacht durch Gehen oder spielende Kinder, überträgt sich leicht und kann in Empfangsräumen bis zu 40 dB höhere Pegel erreichen als höheren Frequenzen.

Ebenso dringt Luftschall aufgrund der geringen flächenbezogenen Masse leichter durch Trennbauteile aus Holz. Diese tieffrequenten Geräusche werden von Nutzern als besonders störend empfunden, selbst wenn die bewerteten Schallschutzwerte im üblichen Messbereich (100 Hz bis 3150 Hz) eingehalten werden.

Eine alleinige Massenerhöhung ist oft nicht die optimale Lösung, da die akustische Planung im Holzbau über die reine Massenbetrachtung hinausgehen muss, um die spezifischen Eigenschaften von Holz und die menschliche Wahrnehmung von Schall zu berücksichtigen.
 
 

Eine Betonwand mit der Aufschrift Massivbau und eine Holzwand mit der Aufschrift Holzbau, die jeweils von Schallwellenlinien durchzogen sind, veranschaulichen die Bedeutung von Schallschutz und Nachhaltigkeit im modernen Bauen.

1.2 Flankierende Schallübertragung

Schall breitet sich in Gebäuden nicht nur direkt durch ein trennendes Bauteil aus, sondern kann auch über angrenzende Bauteile, sogenannte Flanken, übertragen werden. Im Holzbau, wo die Bauteile oft leicht und miteinander verbunden sind, kann die flankierende Übertragung zum dominierenden Schallweg werden. Selbst wenn eine direkte Schalldämmung eines Bauteils hervorragend konzipiert ist, kann die flankierende Übertragung die Gesamtleistung erheblich mindern

Dies kann zu einer Entwertung der direkten Schalldämmung führen und ist insbesondere für die Übertragung tieffrequenter „Dröhn“-Geräusche verantwortlich. Eine umfassende Betrachtung des gesamten Gebäudes als akustisches Netzwerk ist unerlässlich.

Schwingungsisolation

1.3 Mangelnde Entkopplung technischer Installation

Technische Installationen wie Lüftungsanlagen, Pumpen und Aufzüge stellen erhebliche Quellen für Vibrationen und Geräusche dar. Im Holzbau, dessen Tragwerke tendenziell leichter und resonanzfreudiger sind als massive Konstruktionen, kann die direkte Einkopplung dieser Schwingungen in das Primärtragwerk weitreichende Folgen haben. Dies führt zu einer großflächigen Ausbreitung von Körperschall und störenden tieffrequenten Brummgeräuschen in Aufenthaltsräumen. Die akustische Entkopplung von technischen Aggregaten im Holzbau ist nicht nur eine bewährte Praxis, sondern eine absolute Notwendigkeit.

1.4 Schallbrücken durch Ausführungsfehler

Selbst geringfügige Ausführungsfehler können den sorgfältig geplanten akustischen Schutz eines Gebäudes katastrophal untergraben. Sogenannte „Schallbrücken“ schaffen direkte Wege für die Schallübertragung, die sorgfältig konzipierte Dämmschichten umgehen. Dies führt zu einer signifikanten Minderung der Schallschutzleistung und ist eine häufige Ursache für Beschwerden der Nutzer. Ein erheblicher Teil akustischer Mängel im Holzbau kann auf den „menschlichen Faktor“ zurückgeführt werden – sei es durch unzureichendes Wissen, mangelnde Sorgfalt oder fehlende Koordination zwischen den verschiedenen Gewerken.

Im modernen Holzbau stehen wir vor der spannenden Aufgabe, akustische Herausforderungen zu meistern, um den Komfort und die Lebensqualität in Gebäuden zu gewährleisten. Gleichzeitig rückt die Forderung nach nachhaltigen Baulösungen immer stärker in den Vordergrund. Wie lässt sich also nachhaltiger Schallschutz im Holzbau mit ökologischer Verantwortung vereinen? Der akustische Komfort moderner Gebäude hängt maßgeblich von den eingesetzten Werkstoffen ab. Während klassische Materialien wie Beton und synthetische Elastomere bislang den Standard definierten, rücken im Zuge des nachhaltigen Bauens zunehmend alternative Lösungen in den Fokus. Insbesondere nachwachsende Rohstoffe wie Kork und Naturkautschuk eröffnen neue Möglichkeiten, um die hohen Anforderungen an Schallschutz und Umweltverträglichkeit zugleich zu erfüllen.

2. VIBRACORQ-Serie als nachhaltige Schallschutzlösung im Holzbau

Die VIBRACORQ – Serie bietet eine effektive und nachhaltige Antwort auf die akustischen Herausforderungen im Holzbau. Sie nutzen die einzigartigen Eigenschaften von Kork und recycelten Materialien, um hervorragende Dämpfung und Entkopplung zu gewährleisten.

Nahaufnahme einer Holzstruktur mit einem Metallbügel und zwei rechteckigen Abstandshaltern - einem beigen und einem blauen -, die zwischen den Holzoberflächen positioniert sind und moderne Holzbautechniken demonstrieren.


2.1 VIBRACORQ Pad: Nachhaltige Schwingungsisolierung

Das VIBRACORQ Pad ist ein elastisches Lager zur Schwingungsisolierung, das einen nachwachsenden Werkstoff – Kork – mit Naturkautschuk verbindet. Es wird punktuell oder flächig unter Maschinen, Bauteilen oder Fundamenten eingesetzt, um Körperschwingungen zu reduzieren und Resonanzeffekte zu vermeiden. Die geschlossene Zellstruktur von Kork mit fein verteiltem Luftvolumen und elastischer Rückstellkraft bietet hervorragende Dämpfungseigenschaften. Die Beimischung von Naturkautschuk erhöht die Belastbarkeit und Langlebigkeit und trägt im nachhaltiger Schallschutz im Holzbau bei.

Technische Eigenschaften und Vorteile:

Ideal für moderne Bauprojekte mit technischen und ökologischen Ansprüchen. Nachhaltigkeit des VIBRACORQ Pads: Das VIBRACORQ Pad setzt konsequent auf Kork als CO2-bindenden Naturwerkstoff. Die Korkeiche wird nicht gefällt; die Rinde wird alle 9 bis 12 Jahre geerntet. Ein einzelner Baum kann über 200 Jahre Kork liefern. Gleichzeitig werden bei der Herstellung Rückstände anderer Industrien im Sinne der Industriesymbiose wiederverwertet.

2.2 VIBRACORQ WD: Entkopplung von Wand und Decke

Die VIBRACORQ WD-Serie bietet zuverlässigen Schallschutz auf Basis eines mehrschichtigen Recycling-Verbunds, entwickelt für die Anforderungen moderner, nachhaltig geplanter Bauprojekte. Sie unterbricht gezielt die vertikale Körperschallübertragung – etwa durch Trittschall über massive Decken oder flankierende Schallpfade entlang von Wandscheiben. Die Serie umfasst drei Typen, die jeweils auf spezifische Wandkonstruktionen ( tragend/nicht tragend) abgestimmt sind:

Schallschutz im Holzbau, Wandlager, Deckenlager, nachhaltige Bauakustik
Schallschutz im Holzbau, Wandlager, Deckenlager, nachhaltige Bauakustik


Die VIBRACORQ WD-Serie wurde mit dem Anspruch entwickelt, für jede bauliche Situation eine technisch passende Lösung zur elastischen Trennung von Wänden bereitzustellen. So lassen sich flankierende Schallübertragungen effektiv reduzieren und bauakustische Zielwerte gemäß DIN 4109 verlässlich einhalten.

3. Die Symbiose: Schallschutz und Nachhaltigkeit im Holzbau durch Korkprodukte

Die Integration von VIBRACORQ-Produkten in den Holzbau schafft eine perfekte Symbiose aus effektivem Schallschutz und nachhaltiger Bauweise.

Durch den Einsatz von Kork als primärem Werkstoff tragen die VIBRACORQ-Produkte aktiv zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks von Bauprojekten bei. Sie sind recyclingfähig, nachwachsend und emissionsarm in der Verarbeitung. Die Langlebigkeit der Produkte gewährleistet zudem, dass die akustische Performance über Jahre hinweg.

4. Fazit und Ausblick

Die akustische Qualität ist ein integraler Bestandteil des modernen Holzbaus.

Die Herausforderungen, die sich aus der Leichtigkeit von Holzkonstruktionen ergeben, können durch innovative Lösungen wie die VIBRACORQ-Produkte effektiv gemeistert werden. Diese Produkte beweisen eindrucksvoll, dass Schallschutz und Nachhaltigkeit nicht im Widerspruch stehen, sondern sich im Holzbau ideal ergänzen. Durch präzise Planung, fachgerechte Ausführung und den Einsatz von nachhaltigen Hochleistungsmaterialien wie Kork lassen sich Räume schaffen, die nicht nur optisch, sondern auch akustisch überzeugen und gleichzeitig den höchsten ökologischen Standards gerecht werden. Die VIBRACORQ-Serie ist somit ein Paradebeispiel dafür, wie technische Exzellenz und Umweltbewusstsein Hand in Hand gehen können, um den Holzbau zukunftsfähig zu gestalten.

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Gern unterstützen wir Sie mit objektspezifischer Beratung, technischen Bemessungshilfen und nachhaltigen Systemlösungen zur Schwingungsentkopplung. Die STURM Lagertechnik ist spezialisiert auf Schwingungsschutz im Bauwesen – und entwickelt akustisch wirksame Lösungen, die nachhaltigen Schallschutz im Holzbau gerecht werden.

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